Not macht erfinderisch…
Birgit und Michaels Zeit in Ruaraka neigt sich dem Ende entgegen, denn am Sonntag (24.01) geht es weiter nach Karen und möglicherweise noch nach Chesongoch. Das Meiste war zwar bereits erledigt, aber eben nicht alles. Im Computerklassenraum wurden die PCs noch einem „Härtetest“ unterworfen, wobei sich herausstellte, dass zwei grafikintensive TUX-Spiele den Bildschirm einfrieren. Diese wurden dann von allen 48 Stationen sowie den Serverplatten entfernt und ein neues lokales Backup angefertigt.
Dann wurde mit Hans-Peters Hilfe (via email) der User-ID für den Lehrer neu eingestellt und auch WordPress gab seine Geheimnisse nach Eingabe der korrekten Zugangsdaten preis. Doch von den Server-abhängigen Programmen wird wohl nur Zarafa email, die Wikipedia und Epoptes benutzt. Letzteres fand bei Charles großen Anklang und auch die Schüler staunten nicht schlecht, wenn plötzlich eine Nachricht von Charles auf ihrem Bildschirm landete, oder ein Fußball-Spiel wie von Geisterhand (Charles) abgeschaltet wurde, weil Geografie auf dem Lehrplan stand.
Birgit hatte inzwischen ihre administrativen Arbeiten (Neuordnung des Kleiderlagers) beendet und konnte sich nach Absprache mit der Kindergärtnerin den Jüngsten widmen. Die mitgebrachten Memory-Karten leisteten dabei wertvolle Dienste. Inzwischen war es unmöglich geworden, ohne zahlreiche „High Five“ an den Schülern vorbeizukommen.
Donnerstag Abend wurden die beiden Besucher von Srs Emily und Rosa zum Abendessen in den Safari-Club eingeladen; auch Sr. Maria und Fahrer Peter waren mit von der Partie. Der „Club“ stellte sich als riesiger Hotelkomplex mit toller Gartenanlage, mehreren Pools sowie verschiedenen Restaurants und einem Kasino dar. Woauh!!. Es wurde ein Barbeque von verschiedenen Fleischsorten (Hühnchen bis Krokodil) serviert, untermalt von Live-Musik mit anschließenden Tanzdarbietungen. Ein unvergessliches Erlebnis!
Michael hatte noch zwei IT- Probleme zu lösen. Zum einen beschloss der HP-Pavillion-Laptop im Konvent (das ist der Hauptrechner für die Sisters), seine Verbindung mit dem WiFi total aufzugeben. Die vorhanden Netzwerke wurden nicht mehr angezeigt und auch „70-persistent..Datei“ war verschwunden.
Also: Daten sichern und neu installieren – sollte kein Problem sein. Aber die Installation ließ sich nicht starten, sondern fror nach dem ersten Bildschirm ein, egal ob DVD oder USB-Stick benutzt wurde. Beim Start im „Safe-Grafik-Mode“ wurde man plötzlich mit einer unlösbaren ID/PW-Anfrage konfrontiert. Netzwerkinstallation vom Server ging ebenfalls schief. Und der Versuch, nach Installation von WINXP (das funktionierte…) diese Partition mit Ubuntu zu überschreiben, scheiterte ebenfalls. Michael erstellte in seiner Not von einem anderen Laptop eine Live-USB-Stick und siehe da, plötzlich lief die Installation problemlos ab.
Das zweite, kleinere Problem betraf den VLC- sowie den Videoplayer, die sich weigerten, eine aus England mitgebrachte DVD abzuspielen. Diese war für den Movie-Abend am Freitag vorgesehen. Das Nachladen der entsprechenden LIVDVDCSS-Version aus der Ubuntu-Software-restricted-Area schaffte schnelle Abhilfe.
Während Birgit sich in der Küche mit der Herstellung von Spätzle – dafür wurde ja eigens eine Spätzle-Presse aus Deutschland mitgebracht – unvergessen machte, konnte Michael ein Vielzahl von Lehrern motivieren, sich im Computerraum die neue Software anzuschauen. Charles wird hier aber noch nacharbeiten müssen. Der enge Lehrplan lässt leider keine strukturierte Einweisung der Lehrer, die sonst nicht im Computerraum unterrichten, zu.
Freitag ist Movie-Day und die Kleinen aus dem Kindergarten konnten ohne Unterbrechung Moglies Abenteuer im Dschungel verfolgen. Und beim Gang über den Schulhof (nach vielen High-Fives) wollten viele der Internatsschüler wissen, welcher Film denn abends auf dem Programm steht. Das sollten sie selbst am Abend entscheiden. Die Abstimmung zwischen „Ice-Age“ und „How to train your dragon 2“ fiel zugunsten Letzterem aus.
Während Michael diesen Bericht schreibt, fiel wieder einmal das WiFi aus – Orange sei Dank!!! Es stellte sich später heraus, das der Internetzugang einfach 2 Tage vor Ablauf des Abonnements (es wird monatlich erneuert) abgeschaltet worden ist. Und es dauerte bis Sonntag, bis es wieder funktionierte. So etwas sollten sich Europäische Internetprovider leisten – die wären nicht mehr lange am Markt.
Am Abend stellte Michael dann abschließend die neue Musterlösung vor und wies die Sisters in den Gebrauch ihrer Laptops ein. Wie nicht anders zu erwarten, fanden die Videos und Bilder großen Anklang. Da es der letzte Abend war, wurden Birgit und Michael verabschiedet und mit Abschiedsgeschenken bedacht. Irgendwie hatte sich herumgesprochen, dass Michael Ende Monat seinen Geburtstag feiern würde und so wurde die Abschiedsfeier zu einer vorgezogenen Geburtstagsparty.
Am nächsten Tag (Sonntag, den 25.01.) verlegten Birgit und Michael ihren „Wohnsitz“ nach Karen.