Chesongoch und Endo – “Shit happens”

Während der Sonn- und Montag mit den üblichen Arbeiten wie Installation von den restlichen Rechnern sowie Vorbereitung der Hardware für das Kerio-Valley ausgefüllt war, ging es Dienstag früh los zur Fahrt nach Chesongoch. Der “Easy-Coach” bracht die Gruppe nach Eldoret mit Zwischenstopp in Nakuru und dem Äquator-Crossing. Dort erwartetet uns bereits Sr. Judy mit dem Geländewagen und los ging es zunächst auf asphaltierten Straßen ( die Chinesen haben hier bereits weite Strecken “bearbeitet”) und dann hinunter auf holpriger Strecke ins Tal nach Chesongoch. Hier wurden wir von den Srs. Liliane, Rita Maria und Angela erwartet.

Der Arbeitstag in Chesongoch bestand im Auswechseln der HDDs in der Schule und dem Konfigurieren des Access-Points für den Konvent. Außerdem hatten wir 4 Notebooks und einen Barebone-Desktop mitgebracht, den wir im benachbarten Krankenhaus anschlossen. Das alles verlief mehr oder weniger reibungslos und nun können die Sisters verbessert mit der Außenwelt in Verbindung treten. Sr. Angela wurde vom Team besonders gelobt; ist sie doch sorgsam mit den ihr anvertrauten Computer umgegangen. Bis auf ein paar “Mäuse”, die ihren Dienst aufgegeben haben, lief nach Einbau der neuen Festplatten alles wie “Schmitz’ Katze”.

Die Fahrt nach Endo am folgenden Tag erwies sich als harte Prüfung für Michael. Da wir mit 7 Personen im 5-sitzigen Geländewagen unterwegs waren, saß eine weitere Person mit Michael hinten auf der Ladefläche auf einem Sack Kartoffeln. Die Bitte, vorsichtig zu fahren, um die mitgenommene Hardware nicht zu beschädigen, wurde vom Fahrer zwar gehört, aber offensichtlich nicht verstanden. Man muss die “Straßen” gesehen haben, um zu verstehen, wie die Beiden auf der Ladefläche durchgeschüttelt wurden. Michael konnte nicht umhin, dem Fahrer nach der halben Strecke seine Meinung über die versprochene “vorsichtige Fahrweise” zu sagen – und plötzlich ging es deutlich besser.

Eigentlich sollte die Installation des Access-Points in Endo kein Problem sein. Aber die Rechnung wurde ohne Safaricom (das kenianische Äquivalent zur Telecom) gemacht. Die notwendige SIM-Karte für den UMTS Stick war zwar mit ausreichendem Guthaben geladen, aber nicht für den Internet Datenverkehr freigeschaltet. Es bedurfte zahlreicher Telefonate, um Endo mit dem Internet zu verbinden. Und so konnte die Gruppe nicht wie geplant um 13.30 wieder nach Chesongoch zurückfahren, sondern erst um 15.30h. Michael ist dabei noch das Missgeschick passiert, den USB-Stick, auf den Werner in mühevoller Arbeit Daten gespeichert hat, beim Manipulieren des Barebones zu “knicken”. „Hoffentlich sind alle Daten noch auf dem Rechner in Ruaraka zu finden“, war der erste Gedanke. “Shit happens”! Aber Glück im Unglück, denn auf dem in Ruaraka zurückgelassenen Notebook fanden sich viele Dateien wieder; der Rest befindet sich auf heimischen Festplatten.

Zum Glück konnten auch wir Father Florian begrüßen, der zu Besuch im Konvent der benachbarten Benediktiner war. Damit war es möglich, den Laserprinter, der in Ruaraka seit einem Jahr auf Abholung bereit stand, ihm fertig konfiguriert mitzugeben, dass er mit seinem Notebook nun in Illeret drucken kann.

Wer immer nach Ruaraka kommt, wird mit Sicherheit von den Sisters gebeten, Probleme mit deren Laptops zu lösen. Entweder sind Dateien verschwunden, die Harddisk ist voll oder die Software bootet nicht. Leider konnten wir nicht alles reparieren – externe Harddisks, die nicht vom System gelesen werden (die Gründe hierfür sind vielfältig) – und wichtige Daten enthalten, können von uns nicht wieder reaktiviert werden.