Afghanistan – Skateistan

Eigentlich wollten wir an diesem Tag schon früh am Morgen in Skateistan sein. Unser Ziel war, noch vor dem Mittagessen das Klassenzimmer einzurichten und den Skateistan-Mitarbeitern, die unser System später betreuen/nutzen werden, eine Einweisung in das System zu geben. Leider hat uns ein übler Stau, wohl ausgelöst durch irgendeinen VIP-Besuch, einen Strich durch die Rechnung gemacht. Kurz vor unserem Ziel, der Skateistan-Halle, hatte unser Auto dann auch noch einen platten Reifen, ausgerechnet an einem Platz, der selbst unserem Fahrer nicht geheuer war. Da der Reifen an dieser Stelle nicht gewechselt werden konnte, sind HP, Katha, ein Mitarbeiter von Farshids Firma und ich ausgestiegen und haben schnellen Fußes den restlichen Weg zurückgelegt.

Da wir die Computer und Netzwerkkabel im Auto zurücklassen mussten, waren wir zunächst zur Untätigkeit verdammt. Bald aber kam der erlösende Anruf des Fahrers, dass er den Reifen gefixt habe und bereits auf dem Gelände sei. Viele fleißige Hände hatten dann ruck zuck das Auto entladen und wir machten uns an den Aufbau der Notebooks. In unglaublicher Geschwindigkeit hatte Farshids Mitarbeiter die Netzwerkkabel gepatcht, waren die Notebooks mit dem Switch und dem Server verbunden und so war das Klassenzimmer zum Mittagessen so gut wie einsatzbereit. Nach einer Stärkung am Skateistan Mittagsbuffet startete dann die Einweisung. HP erklärte unser Terminalserver-System. Für die Acer-Notebooks gibt es eine vierfach Bootmöglichkeit. Einmal das Booten vom Terminalserver. Dann das Booten von der lokalen Festplatte, auf der Ubuntu installiert ist. Das bereits vorhandene WindowsXP ist in arabischer Sprache installiert anstatt auf persisch und kann eh nicht benutzt werden, weshalb es auf der Festplatte belassen wurde. Die vierte Möglichkeit ist das Booten in Rescue. Die Anmeldungen wurden genauso geübt und besprochen, wie der Umgang mit unserem wichtigen Rescue-System. Da für den nächsten Tag eine Einweisung in die Programme geplant war und unsere Skateistan-Freunde sehr schnell mit dem System klar kamen, hatten wir noch ein wenig Zeit, uns in der Skatehalle zu verweilen und den Jungs beim Skaten zuzusehen. Zweimal in der Woche ist „Mädchentag“, an diesen Tagen skaten die Mädels unter sich. Heute waren die Jungs an der Reihe. Wir waren begeistert. Zum einen, mit welchem Engagement und welcher Freude die Skateistaner den Kindern hier das Skaten beibringen, zum anderen auch über die Jungs, mit welchem Eifer und welcher Begeisterung sie bei der Sache sind.