Besuch der Linux4Afrika Projekte in Mosambik

Mein Besuch in Mosambik verfolgte im Rahmen des Linux4Afrika Projektes zwei Ziele:

  • Motivationsschub für die Studenten der Eduardo Mondlane Universität in Maputo
  • Besuch der Escola Secundaria Eduardo Mondlane Schule in einem Vorort der Hauptstadt.

Während ersteres eine rege Resonanz erzeugte, war das zweite Vorhaben leider weniger erfolgreich.

Die Resonanz der Studenten an der Uni war positiv. Nahezu der gesamte Studienjahrgang IT war an diesem Samstag anwesend. Das Open Source Thema war aber vermutlich auch zu verlockend: „Angriffe und Sicherheit von Android Systemen“ weckte großes Interesse. HP unterrichtete selbst nur wenige Teile des Workshops, das meiste wurde von unserem Partner Celso Timana unterrichtet, der durch eine vorherige Einweisung den Stoff sehr anschaulich vermittelte.
Die Erfahrung solcher Veranstaltungen in der Vergangenheit zeigte auch diesmal wieder, dass die englische Sprache zwar allgemein verstanden wurde, die Teilnehmer aber kaum Fragen stellten. Eine komplett andere Situation lag vor, als der Unterricht in portugiesisch durchgeführt wurde. Die Diskussion wollte kein Ende finden.

Schwieriger gestaltete sich der darauffolgende Montag: Besuch an der Escola Secundaria Eduardo Mondlane Schule, eine halbe Fahrstunde außerhalb Maputos. Dreimal mussten wir umkehren, da auf den versandeten Straßen kein Durchkommen war. Zuerst sah es so aus, als ob der tiefe Sand die Probleme bereiten würde, aber drei tiefe Mulden waren dann doch das größere Problem. Am Tag zuvor wurden sie durch Regen gut gefüllt, eine Durchfahrt dort war unmöglich. Aber bekanntlich führen ja viele Wege nach Rom, in unserem Fall dann an die Escola Secundaria Eduardo Mondlane Schule
Dort endlich angekommen, wollten wir das Klassenzimmer mit Lehrer und Schülern besuchen. Leider war nur Paulo, der Lehrer anwesend, der verzweifelt an einem offen ausgelegten Mainboard „operierte“. Bis Januar lief der Server problemlos über zwei Jahre, ebenso die Thin Clients. Statt mich nun vor dem Abflug über das defekte Board zu informieren, wurde es geheim gehalten und erst im letzten Augenblick wurde „Farbe bekannt“. Wir hätten problemlos innerhalb 15 Minuten ein aus Deutschland mitgebrachtes Board einbauen können. Nun war es eben so. Umsonst hingefahren, einen halben Tag verdödelt und jetzt suchen wir nach einem lokalen Anbieter, der ein Board verkauft. Vermutlich wird es deutlich teurer und vermutlich dauert es auch deutlich länger, bis wieder Unterrichte stattfinden können.

Daraus gelernt: Die Entscheidung, in Nairobi „fat clients“ einzusetzen, war richtig. Bei einem Serverausfall kann so wenigstens noch unterrichtet werden.
Dazu bedarf es jedoch PCs mit der entsprechenden Leistung. Die Spenden der letzten 12 Monate waren leistungsmäßig immer in der Region „AMD64 Dual Core“ angesiedelt. Dank eines großzügigen deutschen Internet Service Providers sind auch Festplatten und Arbeitsspeicher kein Hindernis mehr. In der Regel können die FAT Clients mit Festplatten >= 300GB und 4 GB RAM ausgestattet werden.